Die Ermittlung, von Peter Weiss.
Nur für drei Vorstellungen!
Sonntage 27.10.24 und 3.11.24 18h30. Mittwoch 6.11.24 19h30.
Wir zeigen die gekürzte Fassung, Spieldauer 187 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren.
Die Frankfurter Auschwitz-Prozesse gelten als die wichtigste juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen im KZ Auschwitz. Dem Dramatiker Peter Weiss diente der Prozess 1965 als Vorlage für ein monumentales Theaterstück, Regisseur RP Kahl legt nun fast 60 Jahre später seine (dreistündige) Kino-Version vor.
Ein außergewöhnlicher, provokanter Film, angesiedelt zwischen Gerichts-Drama, Experimentalfilm und Theater. Während des Verfahrens befragen ein Richter (Rainer Bock), ein Verteidiger (Bernhard Schütz) und ein Ankläger (Clemens Schick) fast 30 Zeugen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Als Grundlage dienten Weiss unzählige persönliche Aufzeichnungen, Zeitungsartikel der damaligen Zeit und Original-Protokolle des 20 Monate währenden Prozesses. Kahl gebührt allein für das Vorhaben einer filmischen Adaption dieser intensiven, epischen Vorlage Respekt, für die letztendliche Umsetzung ebenso. Rezitierend, meist stoisch und distanziert kühl, geben die Zeugen, gespielt ausnahmslos von prominenten deutschen Darstellern, die (schwer zu ertragenden) Original-Aussagen wider. Nicht zuletzt erinnert „Die Ermittlung“ an Perspektiven und Aspekte des „Gesamtkomplexes Auschwitz“, die für den oder anderen vielleicht weniger geläufig sind. Darunter die Frage nach der Entlohnung der KZ-Häftlinge in den KZ-Betrieben und wie den Angeklagten scheinbar so mühelos ein Neustart gelingen konnte: eine Rückkehr ins zivile Leben nach der Zeit in Auschwitz.